... Beitrag vom Sonntag dem, 06.06.2010

IMHO: Infrastruktur für schnelles Internet ist teuer

Recherchieren scheint nicht mehr im Trend zu sein. Freilassinger Anzeiger berichtet über die Breitband-Situation der Gemeinde Saaldorf-Surheim vom 5./6. Juni 2010 ...

Freilassing, den 06.06.2010: Im Freilassinger Anzeiger vom 5./6. Juni 2010 stand einmal wieder viel, nur nicht das, was wirklich Sache ist.

Infrastruktur für schnelles Internet ist teuerDie Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde Saaldorf-Surheim fühlen sich von der Gemeinde nicht richtig verstanden, was aus mehreren Gesprächen herausging, die ich persönlich mit verschiedenen Bürgern aus den problematischen Gemeindeteilen geführt habe.

Man wünsche sich JETZT ein schnelles Internet mit FlatRate-Tarifen, um künftig auf minutenbasierende Zugangstarife über Modem / ISDN verzichten zu können. Die Gemeinde hätte schon viel zu lange geschlafen und so viele Möglichkeiten nicht genutzt, um dem Breitband-Drama entgegenzuwirken.

So wurde im jüngsten Beispiel die neue Kanalisierung im Bereich Steinbrüning in Richtung Berchtolding nicht dazu genutzt, einige Leerrohre mit in den bereits offenen Graben zu verlegen. Alleine durch die Verlegung eines Leerrohres in diesem Abschnitt hätte man zu dem damaligen Zeitpunkt über 60.000 EUR einsparen können. In einem weiteren Beispiel wurde im Brunnerfeld aufgrund der Forderung der Kostenbeteiligung Seitens Kabel-Deutschland auf die Verlegung von Breitband-Kabel via Koaxial verzichtet.

Des Öfteren hatte ich persönlich bei Gesprächen bezüglich Breitbandversorgung an Herrn Niederauer appelliert, bei anstehenden Bauarbeiten Leerrohre mit verlegen zu lassen. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zu denen, als wenn die Leerrohre nachträglich unter befestigten Boden gebracht werden müssen.

Die Gemeinde müsse auch über die Rekapitalisierungsmöglichkeiten nachdenken, denn die Leerrohre können an alternative Anbieter wie Deutsche Telekom AG, Vodafone GmbH und Telefonica O2 weitervermietet werden. Die Gemeinde / der Bund ist meiner Meinung nach der einzige, der eine komplette Netzneutralität gewährleisten kann und dieses Netz daher in seiner Hand am besten aufgehoben wäre.

RSM Freilassing machte der Gemeinde das Angebot, auf Richtfunkbasis die Haushalte bis zum Anschluss an ein festes Breitbandnetz (Glasfaser-, Koaxial- oder Kupferleitung) mit Breitband-Internet zu versorgen. Doch anstatt diesem Angebot nachzukommen, wurde eine Breitbandstudie an eine Regensburger Firma vergeben, die ohnehin bereits viel umstritten war. Die Gemeinde Bad Tölz-Wolfratshausen beauftragte dieselbe Firma zur Machbarkeitsstudie, musste vieles monieren und stellt die Studie bereits in Frage. Die Übergangslösung, die RSM Freilassing der Gemeinde für 10.000 EUR angeboten hatte, kam jedoch nicht in Frage.

Damit man dem Wunsch zu schnellem Internet in kürzester Zeit nachkommen kann, ist es jedoch unabdingbar, eine Übergangslösung einzusetzen. Daher hat RSM Freilassing auf Eigenregie ein Breitband-Netz auf Richtfunkbasis entwickelt, um für die nächsten 5 bis 6 Jahre eine Übergangslösung anbieten zu können.

Die Gebiete Kemating, Moosen, Schign, Surheim, Saaldorf, Großgerstätten, Kleingerstätten, Gausburg und Au hat RSM Freilassing bereits mit bis zu 10.000kBit versorgt.

Doch im Freilassinger Anzeiger vom 5./6. Juni 2010 steht nicht, dass diese Gebiete bereits durch einen Anbieter mit Breitband-Internet von bis zu 10.000 kBit versorgt werden. Im Artikel ist die Rede davon, dass man per Ausschreibungsverfahren nach einem Anbieter suche, der auf Richtfunkbasis die Haushalte mit schnellem Breitband-Internet versorge.

Welcher Anbieter sollte diese Gebiete noch versorgen wollen, wenn RSM Freilassing diese Gebiete bereits erfolgreich mit Richtfunk angebunden hat?

Aktuell modernisiert RSM Freilassing sein richtfunkbasierendes Breitbandnetz, um im Sommer 2010 Internet-Anschlüsse mit bis zu 100.000 kBit anbieten zu können. Bestandskunden, wie auch Neukunden, können sofort nach den Modernisierungsarbeiten von den neuen Bandbreiten gebrauch machen.

Während die Übergangslösung seinen Zweck erfüllt, dürften jedoch weitere Bestrebungen zum vollständigen Breitbandausbau seitens der Gemeinde auf Basis einer Glasfaser-Anbindung nicht nieder gelegt werden. Die Gemeinde müsse in den Jahren, wo bereits Straßensanierungen anstehen, Investitionen zur Verlegung von Leerrohren tätigen. Die Verlegung von Leerrohren bei anstehenden Bauarbeiten wird vom Staat sogar mit Zuschüssen finanziert.

Viele andere Gemeinden und Ortschaften setzen dabei sogar auf komplette Eigenleistung und gründen sogenannte Bürgernetze oder es werden Stadtwerke aktiv, die mit Zusammenschlüssen verschiedener Firmen diese Breitbandnetze realisieren.

Aus meiner Sicht scheint es so, als ob die Gemeinde sich aus der ganzen Sache heraushalten möchte. Denn wie im Freilassinger Anzeiger geschrieben, sieht die Gemeinde die Aktivität im Breitbandausbau nicht als Pflichtaufgabe, sondern als freiwillige Leistung.

Herr A. Kern sieht einen Widerstand bei Funklösungen, jedoch betreibt RSM Freilassing genau diese, und hat bereits alle problematischen Bereiche mit Breitband-Internet versorgt, ohne auf Widerstand gestoßen zu sein.

Möchte sich jeder seine eigene Meinung über die ganze Angelegenheit bilden.

Wer den Beitrag im Freilassinger Anzeiger auch als komplett daneben sieht, der sollte wenn er Lust und Zeit hat, einen Leserbrief an diese schreiben, und ggf. auf RSM Freilassing aufmerksam machen.