Leserbriefe wurden im Freilassinger Tagblatt abgedruckt, die die Richtigstellung des Artikels "Infrastruktur für schnelles Internet ist teuer" fordern ...
Freilassing, den 12.06.2010: In der Freilassinger Tageszeitung, Ausgabe 12./13. Juni wurden zum Thema „Infrastruktur für schnelles Internet ist teuer“ vom 5. / 6. Juni zwei Leserbriefe abgedruckt, um einige Dinge richtig zu stellen.
Unter der Überschrift „Das DSL Dilemma in Saaldorf-Surheim“ schrieb Herr Georg Eder jun. aus Kemating, dass es sinnlos sei, weitere Bedarfsermittlungen durchzuführen, denn wie so viele Bedarfsermittlungen die bereits auf Gemeindeebene durchgeführt wurden, wird auch diese keine neuen Erkenntnisse und Anbieter zum Vorschein bringen.
Dass der Breitbandausbau mit Glasfaser-Technik für die mit DSL bisher noch nicht erschlossenen Gemeindeteile nicht wirtschaftlich ist, stellt Herr Eder außer Frage und fordert die Gemeinde dazu auf, als Treuhänder des Gemeindehaushalts, diese Lösung kategorisch abzulehnen.
Im zweiten Beitrag „Schneller Internet-Zugang ist schon vorhanden“ berichte ich selbst darüber, dass ein erneutes Ausschreibungsverfahren seitens der Gemeinde zum Scheitern verurteilt sei. Wie auch Herr Eder in seinem Bericht klar zu verstehen gab, würde eine Breitbandlösung per Kabel bereits existieren, würde der Ausbau den einzelnen Internet-Service-Providern wirtschaftlich erscheinen.
Mit 10.000kBit sind die Einwohner aus der Gemeinde Saaldorf-Surheim, die bisher ohne schnelles Internet vorlieb nehmen mussten, durch RSM Connect nun gut bedient. Herr Eder, der selbst in Kemating das Produkt von RSM Connect nutzt, um breitbandig zu monatlich fixen Kosten surfen zu können, meint dazu: „Der als Übergangslösung konzipierte Internet-Zugang von RSM Connect wird allen Anforderungen des täglichen Internetgebrauchs gerecht“.
Die neuen Zugangstechniken auf Basis von LTE sehe ich persönlich jedoch gegenüber Herrn Eder nicht als DSL-Ersatz-Möglichkeit. LTE wurde für mobile Anwendungen im Außenbereich entwickelt. LTE stellt die Zukunft der Datenübertragung für mobile Endgeräte dar, daher wurde darauf verzichtet, eine schnelle Verbindung innerhalb von Gebäuden realisieren zu können. Warum, liegt klar auf der Hand: Zuhause hat der Kunde sein schnelles DSL-Internet mit Wireless-LAN, worauf er zurückgreifen kann. Ist der Kunde jedoch unterwegs, so hat er keine Infrastruktur zur Verfügung und muss daher auf das Mobilfunknetz zurückgreifen. Die schnellen Bandbreiten, die uns LTE verspricht, können jedoch nur im Umkreis von 300m und mit direktem Sichtkontakt zur Basis-Station genutzt werden. Sobald große Hindernisse wie z.B. Häuser, Mauern und sonstigen dämmfähigen Materialien durchdrungen werden müssen, sieht es mit dem schnellen Internet via LTE nicht mehr so rosig aus.
Alleine aus den oben genannten Gründen sollten ländliche Gebiete / die verwalteten Kommunen von der Mitfinanzierung einer Breitbandlösung via UMTS und LTE absehen.
Provider wie T-Mobile, Vodafone und Telefonica O2 werden zu Anfang ohnehin nur Bandbreiten von 3 bis 6 MBit anbieten, um das Netz langsam und stetig mit neuen Bandbreiten versorgen zu können. Höhere Bandbreiten wird man zu Anfangs vergeblich suchen, hat man sie gefunden, wird man sie nur in äußersten Fällen auch wirklich nutzen können.
Auch UMTS muss mit diesen Problemen kämpfen und stellt daher keine wirkliche Alternative für breitbandiges Internet auf dem Lande dar.
Einzig und allein sollten Richtfunk-Anbindungen, die selbst große Unternehmen aus dem Landkreis nutzen, um eine schnelle Datenverbindung realisieren zu können, für die Kommunen von Interesse sein. 20 GHz lizenzierter Richtfunk ist jedoch teuer! 8 MBit über eine solche Strecke schlagen mit bis zu 580 EUR Netto zu Buche. Die dafür nötige Richtfunkanbindung könnte die Salzburg AG zur Verfügung stellen. Mit Ihrer lizenzierten Funktechnik, die am Gaisberg stationiert ist, können sehr hohe Bandbreiten von mehr als 300 MBit geliefert werden. Auch die Firma xLINK aus Salzburg kann mit seinem Senderstandort am Untersberg den süddeutschen Raum mit Breitband-Internet über PtMP Verbindungen versorgen.
Wie Herr Eder in seinem Bericht schon richtig geschrieben hat, stehen abertausende Möglichkeiten zur Verfügung, jedoch darf in solch einem Falle dann das nötige Kleingeld nicht fehlen.
RSM Connect setzt mit seiner eigenen Infrastruktur im 2,4 GHz und 5,7 GHz professionelle PtMP- und PtP-Komponenten ein, um schnelles und breitbandiges Internet zu günstigen Preisen realisieren zu können. Was RSM Freilassing als Übergangslösung vermarktet, ist ein vollständig ausgereiftes Produkt, das jedoch spätestens in 5 Jahren durch eine neue Technik ersetzt werden muss, um die Anforderungen danach erfüllen zu können. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter und langer Weg, bis wir uns von alten Gewohnheiten verabschieden und komplett in die Digitale Welt übersiedeln. Die aktuelle Richtfunk-Anbindung von RSM Freilassing befördert die Einwohner aus Saaldorf-Surheim schon heute vom 19. ins 21. Jahrhundert.